Tauchen auf der Dschungelfarm-MUREX Diving Center/Manado/Sulawesi |
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Nach unserem ersten Besuch im Murex
Resort, waren wir inzwischen 1993, 1995 1997, 1998 und 2001 für jeweils
2 Wochen dort. Es hat sich zu einem unserer Lieblingsurlaubsplätze
entwickelt. Der Service ist unverändert gut und das Hausriff bietet
- besonders für die Macrobegeisterten, immer wieder überrrachungen.
Highlight 1998 war ein Blue Ringed Octopus!
Der nachfolgende Reisebericht schildert unsere ersten Eindrücke 1991.
Die Besitzer des MUREX-DIVE-CENTER, Dr. Hani Batuna und seine Frau Ineke, aus Jakarta haben die Farm als verwilderten Dschungel übernommen und mit viel Mühe ein kleines Paradies daraus gemacht. Bald wird das Gepäck zu den Zimmern gebracht. Wir kommen in einem 2 stöckigen Holzhaus im ortsüblichen Stil unter, das an einem Fischteich liegt. Vor dem Haus murmelt ein Wasserlauf, der Ablauf des Teichs. Angesichts des vielen Süßwassers, denken wir sofort an Moskitos und Malaria, aber wie wir später erfahren, sind unsere ängste unbegründet, das Wasser bietet durch seine Bewegung keinen Lebensraum für Stechmückenlarven. über ein Brückchen, unter dem dicke weiße und rote Goldfische blubbernd und schmatzend vor sich hin schwimmen, kommen wir in unser Haus. Das Zimmer liegt im ersten Stock. Von den Fenstern und dem Balkon haben wir eine wundervolle Aussicht auf das viele Grün und den Fischteich, auf dem Inseln von Wasserhyazinthen treiben. Das Zimmer ist einfach, aber für indonesische Verhältnisse sehr komfortabel: 2 Betten, 2 Hocker als Nachtschrank, 1 Ventilator sorgt für einen kühlen Luftstrom. Die Spiegelkommode wird gleich von mir mit dem Fotokram belegt. Der mitgebrachte 3fach Stecker ermöglicht den gleichzeitigen Zugriff von Ventilator und 2 Ladegeräten auf die einzige Steckdose im Zimmer. Eine weitere finden wir draußen auf dem Balkon. Die Ausstattung wird mit Toilette und Dusche abgerundet. Da unsere Ankunft auf die Mittagszeit fällt, sind die Boote alle unterwegs und wir können erst am nächsten Morgen zum ersten Tauchgang starten. Das Abendbrotbuffet mit vielen köstlichen Spezialitäten tröstet uns aber gut über die Wartezeit hinweg. Tauchen
Um 15.00 Uhr sind wir wieder an Bord,
die Outborder werden angeworfen und wir fahren dem nächsten Tauchplatz
entgegen. Die Fahrt ist kurz, in Sichtweite des Strandes von Bunaken machen
wir uns wieder bereit, nochmal das Dropoff zu betauchen. Diesmal aber zu
einer großen Höhle. Ein letzter Check von Ausrüstung und
Kamera, schon finden wir uns im herrlich klaren blauen Wasser wieder. Nach
Austausch der OK-Zeichen sinken wir an der Wand nach unten. Bei 15 m wird
der Höhleneingang sichtbar. Drinnen stehen mehrere Barsche, einige
Sweetlips und ein Schwarm Glasfische. Die Videofilmer unserer Gruppe sorgen
für das nötige Licht. Die Glasfische wirken wie ein Funkenregen
, die Barsche ergreifen die Flucht vor uns. In einer Nische wirbelt ein
Schwarm Korallenwelse um eine große Languste. Auf dem Weg entlang
der Riffkante sehen wir noch einen kleinen Hai, einen Scorpionfisch und
einen mächtigen Napoleon.
Gegen 17.00 Uhr rechtzeitig zur Teatime sind wir wieder im Hotel zurück, wo uns Tee, Kaffee und Gebäck erwarten. Die Tauchgänge werden von uns ausgiebig diskutiert. Die Zeit bis zum Dinner wird mit Körper- und Kamerapflege verbracht. Schnell wird es dunkel und der Tag klingt mit einem wunderbaren Essen aus, es wird reichlich über die Taucherei und Fotografie gefachsimpelt. Der nächste Tag soll uns zu einem Highlight der Bucht von Manado führen, einem Wrack aus dem zweiten Weltkrieg. Um 9.00 Uhr starten wir mit der "Solitaire". Nach etwa 30 Minuten Fahrt stoppen die Motoren. Richard macht sich zum tauchen fertig. Er will sichergehen, daß wir auch am Wrack liegen. Nach kurzer Zeit kommt er wieder an die Oberfläche, er hat es gefunden. Es gibt eine leichte Strömung und wieder hervorragende Sicht. Vom Anker unseres Bootes in 30 Meter Tiefe sehen wir schemenhaft das Wrack liegen. Wir schwimmen vom Bug an der Bordwand entlang, welche zauberhaft bewachsen ist mit Weichkorallen und Gorgonen, dazwischen das bunte Treiben der Fische. Mehrere große Platax ziehen vorbei. Ein dicker Kofferfisch interessiert sich für uns Besucher. Am Heck ein Blick auf Finimeter und Dekorechner: Jetzt sind wir fast 45 Meter tief. Die Nullzeit wird langsam knapper, wir beschließen aufzusteigen um die Decks zu erforschen. Auch hier wieder toller Bewuchs. Die Kommandobrücke existiert nur noch in überresten, anscheinend wurde das Schiff hier von den Geschützen der japanischen Küstenbatterie getroffen und versenkt. Wie wir später von Richard erfahren, handelt es sich um ein holländisches Frachtschiff. Die Ladebäume und die Takelage sind von Korallen und Schwämmen bewachsen. In den Laderäumen tummeln sich die Fische, ein etwa 1 Meter großer Kugelfisch beäugt uns mürrisch, er scheint hier zu wohnen. Die Videofilmer untersuchen die Kabinen. Waschbecken und Lampen sind noch gut erhalten. Auf dem Vorschiff noch einige Aufnahmen, dann müssen wir zurück die Luft in den 12 Liter Aluflaschen geht zu Ende. An Bord erwarten uns schon Erfrischungen. Unsere Mittagspause verbringen wir diesmal an einer anderen Stelle auf Bunaken, einer kleinen felsigen Bucht. Auf einem umgestürzten Baum wird das übliche Büfett aufgebaut. Während wir Essen, bekommen wir Besuch: Ein alter Mann mit einigen Kindern, die lachend auf uns zeigen. Wir lächeln zurück und werden eingeladen das um die Ecke liegende Dorf zu besichtigen. Ein Angebot was wir gerne annehmen. Das Dorf besteht aus etwa 20 Häusern. Hühner und Hunde laufen umher. Wir sind umringt von einer Schar Kinder. Vor dem Dorf auf dem Strand und im Schlick liegen Auslegerboote. Wir hören Gehämmer und gehen den Arbeitsgeräuschen nach : Eine kleine Bootswerft . Mit einfachsten Werkzeugen und viel Geschick wird hier gearbeitet. Von fachkundigen Zuschauern umringt arbeitet hier 1 Mann an einem Auslegerboot. Wir werden freundlich begrüßt und interessiert beäugt. Auf dem Rückweg versuche ich die scheuen, bunten Winkerkrabben, die immer aus dem Schlick schauen ob wir noch da sind, zu fotografieren - ein fast unmögliches Unterfangen, kaum bewegt man sich, sind alle wie vom Erdboden verschluckt! Der Nachmittagstauchgang bringt uns
ans Riff von Manado Tua. Ein schönes Riff mit vielen interessanten
Hart- und Weichkorallenformationen, einem dicken Riesenlippfisch und vielenFalterfischen.
Krönender Abschluß des Tauchgangs ist die Begegnung mit einer
schwarzweiß geringelten Seeschlange. Leider ist der Film in der Kamera
schon fast voll. So bleiben uns nur 2 Schnappschüsse.
Der nächste Tag führt uns nach Pulau Mantehage einer weiteren Insel in der Bucht von Manado. Wieder ziehen wir an einer Steilwand entlang, begeleitet von Schwarmfischen. über uns plötzlich ein Schwarm großer Barracudas. So schnell es der Dekorechner und die kleinen Luftblasen zulassen, tauche ich auf um in den Schwarm zu kommen für ein Paar Fotos. Am Ende unseres Weges landen wir auf der Riffoberseite in einer Fläche, die wohl mit Dynamit übel zugerichtet worden ist, wie uns Richard später an Bord erklärt. In den noch folgenden Tagen lernen
wir noch das Riff von Pulau Siladen kennen, machen noch zwei Nachtauchgänge,
einen am Drop-Off von Bunaken mit vielen Nacktschnecken und Plattwürmern
und einen zweiten am Hausriff und besuchen das Wrack ein zweites Mal, allerdings
mit deutlich schlechterer Sicht.
Zusammenfassend kann man sagen, wer
Wert auf Erholung in schöner Athmosphäre, individuelles Tauchen
in kleinen Gruppen unter kundiger Führung legt, ist im "MUREX-DIVE-CENTER"
in Kalasey/Manado sicher gut aufgehoben.
© Christine und Jan Waßmann 1991 Informationen zum Resort
Jl. Sudirman 28 P.O.Box 236Anreise Flug bis Manado über Singapore mit Singapore Airlines und Silkair oder mit Garuda und Merpati über Jakarta und Ujung Padang nach Manado. Das Resort holt einen am Flughafen in Manado ab. Transferzeit ca. 1 Std. |
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