Jakartas
"Hausriffe" - Pulau Seribu
Thousand Islands - Pulau Pelangi - Paradise Island Resort |
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Von Jakarta-Anchol, dem Yachthafen im Norden der Riesenstadt, fahren die Schnellboote täglich in etwa 3 Stunden , vorbei an Garnelen- (Udang) Fangstationen und Ölförderplattformen, zum Paradise Island Resort. Wir waren zweimal auf Pulau Pelangi, einer dieser wunderbaren Inseln.
Das Paradise Islands Resort wird auch Thousand Islands genannt, denn Seribu heißt Tausend auf Bahasa, der indonesischen Sprache, was schon erklärt, dass die Gruppe aus vielen kleinen Inseln besteht, eine paradiesischer als die Nächste . Als Hotels genutzt werden Pulau Putri, Pelangi und Papa Theo. Pulau Puri gehört der Familie von Präsident Suharto. Auf den Hotelinseln trifft man Touristen aus Europa, Asien und Amerika und Australien. Die meisten spannen hier kurz nach Geschäfts- oder Rundreisen aus.
Pelangi ist von einer türkisfarbenen Lagune mit weißem Strand umgeben, und üppig mit Palmen und tropschen Bäumen bewachsen. Mitten im Grün stehen die Bungalows in strandnähe. Es sind mit Palmblättern gedeckte Holzhütten in Stelzenbauweise. Innen bieten sie jedoch allen Komfort, wie Klimaanlage, Kühlschrank mit Minibar, Toilette und Dusche. Vor jedem Bungalow ist eine große Veranda mit Liegestühlen, daneben eine Süßwasserdusche zum abspülen des Meerwassers. Täglich wird vom aufmerksamen Roomservice ein frisches Blumengesteck, mit einer Blüte des Frangopanibaumes als höchstem Punkt (zur Abwehr der bösen Geister), erneuert.
Die Insel bietet außer den beschriebenen Unterkünften auch einiges für sportliche Aktivitäten wie Tennisplätze, Surfboards, Jetskis, Wasserski, Tauchen und Schnorcheln. Für ängstliche und Nichtschwimmer, werden auch Glasbodenbootfahrten angeboten.
Neben Menschen ist die Insel auch von Tieren bewohnt, großen schwarzen Echsen, die im unterhöhlten Ufer hausen. Wir begegneten ihnen häufig bei unseren nachmittäglichen Spaziergängen. Leider sind die "Drachen" recht scheu und es gelang uns nie brauchbare Fotos von ihnen zu schießen.
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Der Diveshop liegt gleich neben der Rezeption und hat außer Anzügen alles was Taucher so brauchen. Es wird auch eine kurze Einweisung in den Tauchsport gegeben, die allerdings wohl kaum die Qualität einer internationalen Beginnerausbildung hat. Tauchen sollte man also schon einigermaßen können.
Gegessen wird im Restaurant, welches neben dem Hotelanleger, ringförmig auf Stelzen über das Riff gebaut wurde. Beim Essen kann man so die Korallenfische füttern und beobachten. Die Küche ist international und national. Zum Essen können neben Softdrinks und Bier auch französische Weine getrunken werden.
In der Lagune kann man im badewannenwarmen Wasser gut Schwimmen und Schnorcheln. Dabei sollte man auf Seeigel und Steinfische achten. Das Hausriff hat für Schnorchler und Taucher so ziemlich alles was das Herz begehrt, von der Schildkröte bis zum kleinen Hai.
Uns fiel auf, dass es offensichtlich nur einmal am Tag merkliche Gezeiten gibt, was wohl mit der Innenrifflage der Insel zu erklären ist. Bedingt durch den geringen Wasseraustausch ist es sehr Nährstoff- und Planktonreich, was der Sicht nicht unbedingt zu Gute kommt. 15-20m dürften so die Grenze dessen sein was man hier so erwarten kann. Für Makrofotografen bietet sich jedoch eine schier unüberschaubare Vielfalt von niederen Tieren wie Nacktschnecken, Plattwürmern, Federsternen, Seeigeln, Seegurken und Dornenkronen. Wir haben hier viele Fische erstmalig in ihrer jugendlichen Form gesehen. Korallengärten solcher Vielfalt und Schönheit sind uns bisher selten begegnet. Die Korallenpolypen haben ständig, auch am Tage ihre Fangarme draußen, wodurch der Eindruck eines Blütenmeeres entsteht. Die Wassertiefen liegen im allgemeinen im Bereich bis 20 Meter.
Neben der Rezeption steht eine große Tafel mit einer Seekarte auf der vom Gast die Tauchplätze, nach Rücksprache mit dem Guide und dem Bootsführer, ausgewählt werden können. Die kleinen Boote bieten Platz für 2 bis 3 Taucher und sind mit Außenbordern bestückt.
Es gibt außer vielen unterschiedlichen Riffen auch ein Wrack, welches nach einer Fahrzeit von 20 Minuten in der Nähe von Papa Theo liegt. Das gesunkene Schiff liegt in etwa 25 Meter auf ebenem Kiel. Es ist ein kleines japanisches Frachtschiff, dass im Sturm auf das Riff gelaufen ist. Die Kommandobrücke mit Steuerrad und Maschinentelegraf und ein Rettungsboot zieren die Bar und das Restaurant in Pelangi. Leider haben Stürme in den letzten Jahren dem Wrack arg zugesetzt - es ist im Sommer 1991 auseinandergebrochen.
Lohnend sind auch Nachtauchgänge am Hausriff, die die Vielfalt des Nachtlebens juveniler Fische und der niederen Tiere zeigen.
Weitere empfehlenswerte Tauchplätze sind Pulau Bellanda, ein Riff mit vielen Peitschenkorallen, Pulau Cina (Riff mit Gorgonenfächern) und Pulau Kubunicina. |
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Pulau Seribu ist sicher für alle interessant, die im Rahmen einer Geschäfts- oder Rundreise nach Indonesien vor ihrem Abflug von Jakarta noch Zeit zum Relaxen haben. Es wird für einen exclusiven Preis eine exclusive Umgebung mit sehr gutem Service geboten. Wir bezahlten zu zweit für einen viertägigen Aufenthalt im vergangenen Jahr etwa 800.- DM.
©Christine und Jan Waßmann 1990
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